Nr. 33, Januar 2000
Kanzler der Einheit, Kanzler des Euros, Kanzler Europas, Kanzler des Milleniums. Was wollte sich Helmut Kohl nicht alles für Titel umhängen, um auf seinem Thron in der Ruhmeshalle der Gechichte auch gut auszusehen. Wir sind noch einmal davongekommen. Es wird wohl nichts mehr damit. Dieter Hildebrandt prophezeite es schon in den Achtzigern: "Kohl geht in die Geschichte ein? Nein! Die Geschichte geht an Kohl ein!"
Sein Nachfolger kam nicht an die Macht, weil er so überzeugend besser war, sondern weil die Deutschen nach all den Jahren endlich die Nase voll hatten von der behäbigen pfälzerischen Spiessigkeit. Immerhin hätte er sich noch in Glanz und Glorie zur Ruhe setzen können, wären da nicht ein paar unwesentliche Kleinigkeiten gewesen. Bimbes eben, wie Kohl selbst es nennt. Das klingt fast so harmlos wie Peanuts der Deutschen Bank und ist auch so gemeint. Es war doch nichts!? Es war doch nur zum Wohle der Partei. Na gut, formal falsch, aber es war doch richtig...?
Noch einmal wird deutlich, wie weit Kohl sich schon von der Realität entfernt hatte. Er meinte, sein Manneswort sei wichtiger, gewichtiger als die Paragraphen des Parteienfinanzierungsgesetzes. In der Praxis scheint das, zumindest zu seiner Regierungszeit, wirklich so gewesen zu sein. Das "System Kohl" (SPIEGEL) funktionierte über Jahrzehnte wie geschmiert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn Kohl jetzt 1,5 bis 2 Millionen aus den Jahren 1993 bis 1998 freiwillig zugibt, dürfen getrost die Taschenrechner für realistische Hochrechnungen bemüht werden.
Und niemand denke, nur bei Helmut Kohl sei dies üblich gewesen! Niemand glaube, das Problem sei auf die Politik beschränkt! Buchstäblich überall, wo viel Geld im Spiel ist, gibt es auch Falschspieler. Das beginnt auf kommunaler Ebene bei der Vergabe von Aufträgen, Genehmigungen, Konzessionen und setzt sich fort bis auf die Regierungsebene, wenn es um Raffinerien und ähnliche Preziosen geht. Parteiübergreifend, geschlechtlich neutral, Kulturschranken niederreissend. Geld macht fiese Menschen gleicher, als es der beste Sozialismus jemals vollbracht hätte. Frei nach Kaiser Wilhelm: "Ich kenne keine Parteien, ich kenne nur Entscheidungsträger."
Es wird auch seine Gründe haben, warum es nach deutschem Steuerrecht bis heute möglich ist, Schmiergelder als Betriebsausgaben abzusetzen. Die Buchhaltung bucht auch gerne Beträge an andere Firmen. Es müssen gar nicht Beamte oder Politiker sein.
Wer immer noch, vor allem vor dem Hintergrund der "Globalisierung", meint, Deutschland sei von der globalisierten Korruption ausgeschlossen, hat etwas nicht verstanden. Hier wird geschmiert wie überall! Hier läft das vielleicht eleganter, preussisch organisiert. Aber es läft.
Kohls Aussage, seine Entscheidungen seien nie käuflich gewesen, erzeugte zu Recht Heiterkeit beim Kölner Kabarettisten Jürgen Becker:
"Da siehsse ma, wie doof die Manager sind! Da haben die dat janze Jeld umsonst ausgegeben! Dat war ja jarnich noetig! Der Kohl war gar nicht bestechlich! Der hätte die Panzer-Exporte auch so genehmigt. Dat Geld hätten die sich sparen können!"
"Der ökologische Aufbruch wurde 1999 verfehlt" - diese kritische Bilanz zieht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in seiner Analyse der Umweltpolitik des zurückliegenden Jahres.
"Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr ihre selbst gesetzten Umweltziele nicht erreicht. Sie hat wertvolle Zeit für den ökologischen Umbau vertan, die sie nicht wieder aufholen kann. Besonders irritierend ist die starke Diskrepanz zwischen ökologischer Rhetorik und tatsächlichem Handeln. Der bei vielen Menschen vorhandene Wille zum Engagement in Umweltfragen wurde so beschädigt. Für den BUND heisst das, wir müssen unsere Arbeit für ein nachhaltiges Wirtschaften in Deutschland intensiv fortsetzen", sagte Dr. Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer des BUND in Bonn. "Besonders bei den Themen Ökosteuer, Atomausstieg, Klimaschutz, Verkehrspolitik, beim Naturschutz und bei der Ausarbeitung des Umweltgesetzbuches hat die Bundesregierung zu wenig getan, um in der Bevölkerung für ökologische Ziele zu werben."
Eine ökologische Wende hin zu einem nachhaltigen Deutschland kann nach BUND-Auffassung nur mit einem schlüssigen Gesamtkonzept erreicht werden. "Der schnelle Atomausstieg beispielsweise ist ein Teil einer neuen Energiepolitik. Dazu gehören aber auch die kräftige Förderung der regenerativen Stromerzeugung und ein durchgreifendes Energiesparprogramm. Beim Letzteren müssen wir leider sagen: Völlige Fehlanzeige", so Timm. Die anvisierten Laufzeiten von 30 Jahren für die Atomkraftwerke seien ein deutliches Zeichen für die Reformschwäche in der deutschen Energiepolitik. Gleiches gelte auch im Verkehrssektor, wo verschleppte Entscheidungen zu Lasten einer nachhaltigen Mobilität und gleichzeitig zu Lasten der Steuerzahler gingen.
Als weiteres Beispiel nannte Timm die fruchtlose Debatte um eine unrentable Transrapid-Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Auch die Anfang 1999 von Bundeskanzler Gerhard Schröder gestoppte EU-Altautoverordnung und fehlende deutsche Initiativen zur Verkehrsvermeidung auf europäischer Ebene würden die mangelhafte Handlungsbereitschaft der Bundesregierung bei entscheidenden Umweltfragen belegen.
Als einen ersten zaghaften Schritt in Richtung nachhaltigen Wirtschaftens im Jahr 1999 sieht der BUND die beschlossenen Stufen der Ökosteuer. Diese seien allerdings zu halbherzig, um tatsächlich eine ökologische Lenkungswirkung zu erzielen. Als deutlichen Fortschritt und Orientierung für die Umweltpolitik des kommenden Jahres begrüsste der Umweltverband die neuen gesetzlichen Regelungen zur Vergütung von Strom aus Wind-, Wasser- und Solarkraftwerken.
Der Naturschutzbund NABU hat den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (CDU) mit Deutschlands peinlichstem Umweltpreis, dem "Dinosaurier des Jahres 1999", ausgezeichnet. "Erwin Teufel hat in den vergangenen Jahren nicht nur keinerlei Engagement für eine innovative Umweltpolitik gezeigt, sondern dem Anliegen des Natur- und Umweltschutzes persönlich geschadet", sagte NABU-Vizepräsident Prof. Dr. Michael Succow in Berlin. Wenn Teufel in einer Regierungserklärung von geradezu paradiesischen Zuständen im Südwesten der Republik spreche, zeuge dies von grenzenloser Ignoranz: "Bei allen naturschutzrelevanten Kenngrössen wie etwa der Ausweisung von Nationalparken oder Biosphärenreservaten hinkt Baden-Württemberg im Bundesvergleich gnadenlos hinterher", urteilte Succow.
Jüngster Coup des selbsternannten Modernisierers sei der Verkauf der landeseigenen Anteile der Energie Baden-Württemberg (EnBW) an den französischen Stromgiganten Electricite de France (EdF). Damit habe die Landesregierung ohne Not hochsubventioniertem Atomstrom zum problemlosen Entree auf den deutschen Markt verholfen und die Absatzchancen für grünen Strom deutlich vermindert. Zudem sei bis heute der Verdacht nicht ausgeräumt, das französische Staatsunternehmen wolle sich über die EnBW den umfangreichen Zugang zum Atommüllager Gorleben sichern.
Während Teufel gerne von der "ökologischen Union Europa" schwadroniere, verweigere er im Musterländle selbst einfachste Schritte für den Naturschutz. So habe das Thema Nationalparke nach einer NABU-Initiative zuletzt 1992 auf der Tagesordnung des Landeskabinetts gestanden. Schon damals habe Teufel bereits das Bestreben blockiert, ein Gutachten in Sachen Nationalpark Nordschwarzwald erstellen zu lassen. Die in der Koalitionsvereinbarung von 1996 angekündigte "Umweltpartnerschaft Baden Württemberg" entpuppte sich unter Teufels Führung als industriedominierte Deregulierungsinstanz für den Umweltschutz, die grossen Umweltverbände seien nach nur einem Jahr wegen völliger Perspektivlosigkeit wieder ausgestiegen. Vom damals vielbeschworenen "Landesumweltplan" habe die Öffentlichkeit bis heute nichts mehr gehört. "Grosse Worte, keine oder falsche Taten", kennzeichnete der alternative Nobelpreisträger Succow die Politik Teufels.
Mit dem "Dinosaurier des Jahres", einer aus Zinn gegossenen und 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, bedenkt der NABU seit 1993 solche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe ihres Gesamtwerkes als in Sachen Umweltschutz besonders antiquiert erwiesen haben.
Dino des Jahres 1999: Otto Majewski
Die Umweltorganisation Greenpeace und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) haben Ende November in Hamburg eine Studie vorgestellt, die die grossen Potenziale der Gebäudesanierung für den Klimaschutz und den Arbeitsmarkt eindrucksvoll belegt. Ein nationales Wärmeschutzprogramm für die Isolierung und Sanierung von Wohnungen kann bis zum Jahr 2020 die Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid im Gebäudebestand um insgesamt 58 Prozent senken (Vergleichsjahr 1999). Der Energieverbrauch der Gebäude wird dabei mehr als halbiert. Darüber hinaus würden dauerhaft mehr als 400.000 Arbeitsplätze in der Baubranche, im Handwerk und in anderen Wirtschaftszweigen entstehen.
Die Organisationen sehen die Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie als klares Signal an die Bundesregierung, dass die Bausanierung ein Schwerpunkt künftiger Klimaschutz- und Arbeitsmarktpolitik werden muss. Jan Rispens, Klimaexperte bei Greenpeace: "Bundeskanzler Schröder kann auf einen Schlag zwei Ziele erreichen: einen Meilenstein für sein angekündigtes Klimaschutzprogramm setzen und 400.000 Arbeitsplätze schaffen. Also, ran an die Wärmedämmung!"
Holger Bartels, beim Bundesvorstand der IG BAU zuständig für Umweltpolitik, meint dazu:
"Der Fall Holzmann zeigt, dass die Baubranche eine Zukunftsperspektive dringend benötigt. Ein nationales Wärmeschutzprogramm ist der richtige Weg und ein praktisches Beispiel für ein Bündnis für Arbeit und Umwelt".
Greenpeace und die IG BAU suchen gemeinsam Wohnungsbaugesellschaften, die ihren Gebäudebestand entsprechend sanieren wollen.
Der Anfang Dezember von der Bundesregierung veröffentlichte Waldschadensbericht zeigt nach Ansacht des BUND-Waldexperten Dr. Helmut Klein, dass schlechte Umweltbedingungen in Deutschland weiterhin dramatische Auswirkungen auf die Ökosysteme haben:
"Wenn zwei Drittel der Bäume sichtbar krank und rund ein Viertel sogar schwer geschädigt sind, straft das alle sogenannten Ökooptimisten Lügen. Wer behauptet, die Umweltbedingungen in Deutschland würden sich ständig verbessern, sollte endlich mal die Krankenakte des deutschen Waldes lesen. Die Diagnose ist eindeutig: Das Waldsiechtum geht weiter und ist eindeutiger Indikator der krankmachenden Umweltbedingungen für Pflanzen, Menschen und Tiere."
Von allen Baumarten ist die Eiche am stärksten gefährdet, es folgen Buche und Fichte. Dramatische Verschlechterungen des Waldzustandes werden vor allem durch die Ausdehnung riesiger Kahlflächen im deutschen Mittelgebirge vom Bayerischen Wald über das Fichtel- und Erzgebirge sowie durch die Lawinenabgänge im Alpenraum belegt. Der bayerische Waldzustandsbericht 1999 spricht deshalb von 128 Quadratkilometer "sanierungsbedürftigem Schutzwald" in den Bayerischen Alpen, davon 48 Quadratkilometer "vordringlich sanierungsbedürftig".
Trotz der negativen Tendenzen beschönigen die Bundesregierung und verschiedene Landesregierungen die Lage: Seit 1996 stiegen in Bayern die Gesamtschäden sowie die schweren Schäden um 8 bzw. um 3,5 Prozent. Trotzdem behauptet der zuständige Forstminister: "Der Gesundheitszustand der bayerischen Wälder hat sich seit 1995 erfreulich stabilisiert" und "Erholungstrend der bayerischen Wälder gefestigt". Mecklenburg-Vorpommerns Waldzustandsbericht behauptet: "Mit Entwicklung des Waldes in Mecklenburg-Vorpommern durchaus zufrieden - positiver Trend seit 1994 anhaltend." Tatsächlich weisen die für dieses Bundesland vorgelegten Daten seit 1996 einen Anstieg von 7 Prozent für die Gesamtschäden und 5,2 Prozent bei schweren Schäden auf. Auch der aktuelle Waldschadensbericht der Bundesregierung ist mit "Zustand der Wälder in den 90er Jahren verbessert" überschrieben.
Vor einigen Wochen wurde der jüdische Friedhof in Berlin Weißensee überfallen. Dabei sind über hundert Grabsteine zerstört worden. Die Täter konnten nicht ermittelt werden. Einige Steinmetze erklärten sich darauf bereit, die Steine als Akt der Solidarität unentgeldlich zu reparieren.
Die Presse berichtete darüber. Einer der Steinmetze erhielt danach telefonische Morddrohungen, die eindeutig rechtsextremistisch und antisemitisch motiviert waren. Am vergangenen Wochenende schliesslich zerstörten Unbekannte die Werkstatt dieses Steinmetz. Es entstand ein Sachschaden von über DM 80.000, der durch seine Versicherung nicht gedeckt ist.
In der Öffentlichkeit hat der Anschlag auf den Friedhof kaum Aufsehen erregt. Rechtsextrem motivierte Straftaten gehören besonders in den neuen Bundesländern inzwischen zum Alltag. Eine weit verbreitete Jugendkultur, die sich antihumaner, antisemitischer, rassistischer Bilder und Verhaltensweisen bedient, wird von vielen Erwachsenen geduldet oder sogar befürwortet.
Der Racheakt gegen den Steinmetz hat das Ziel, engagierte Bürger einzuschüchtern. Wenn dies gelingt und Personen, die auf solche Weise existenziell bedroht sind, nicht offensiv unterstützt werden, dann werden Zivilcourage und Engagement immer mehr zur seltenen Ausnahme. Wer immer sich durch sein Handeln für die Grundwerte der Demokratie einsetzt, muss es in der Gewissheit tun können, selbst auch Solidarität durch die Gesellschaft erfahren zu können.
Die Amadeu Antonio Stiftung ruft deshalb zu einer Spendenaktion für den Steinmetz auf. Unter dem Stichwort "Steinmetz" sammelt die Stiftung Geld, um den entstanden Sachschaden an der Werkstatt wenigstens in Teilen zu ersetzen. Bitte beteiligen Sie sich an dieser Aktion. Der Betroffene braucht jetzt praktische Hilfe.
Amadeu Antonio Stiftung
Initiativen für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur
Chausseestrasse 29
10115 Berlin
Tel: 030/28390543
Fax: 030/2384303
FGM-Konto der Amadeu Antonio Stiftung
Deutsche Bank Heppenheim
Konto: 034059627
BLZ: 509 700 04
Stichwort: Steinmetz
Quelle: Zentrum Demokratische Kultur, Bernd Wagner
Du bist im y2k angekommen, wenn Dir folgendes passiert:
Quelle: Dieter Bruegmann, Berlin
Dass Bildschirmarbeitsplätze strengen ergonomischen Anforderungen genügen müssen, dürfte inzwischen als Allgemeinwissen gelten. Die Zeiten, in denen ArbeitnehmerInnen nach wenigen Jahren Schreibtischarbeit mit Computer mit Augen- und Rückenleiden kämpften, dürften inzwischen vorbei sein. Trotzdem haben die Klagen über die "blöden Computer" nicht nachgelassen. Inzwischen ist es vermehrt unverständliche Software, die Stress am Arbeitsplatz verursacht.
Mit dem Inkrafttreten der Bildschirmarbeitsverordnung vom Dezember 1996, jetzt auch für ältere Computer-Arbeitsplätze, gelten nun auch die Normen DIN ISO 9241-10 und 9241-11. Hier wird die Software auf ihre Gebrauchsfähigkeit für Anwender definiert. Sie muss Kriterien wie "Gebrauchstauglichkeit", "Fehlertoleranz" und "Selbstbeschreibungsfähigkeit" standhalten.
Wie der Heise-Verlag meldete, stufte die Prüfstelle für IT-Ergonomie des TÜV Windows98 und Office 2000 als "nicht gebrauchstauglich" ein. Was dies für Arbeitgeber bedeutet, die diese Programme im Betrieb einsetzen, ist noch offen. Die Ausführungsbestimmungen zu diesem Teil der Bildschirmarbeitsverordnung fehlen noch.
Ein Linux-Berater aus Nashville hat Microsoft vor einer grösseren Blamage bewahrt, nachdem Redmonds E-Mail-Service Hotmail an zwei Weihnachtstagen für etwa die Hälfte seiner 52 Millionen User unerreichbar war. Der Grund für die Panne: Ein Microsoft-Mitarbeiter hatte im Trubel vor den Feiertagen versäumt, die fällige Jahresgebühr für die Registrierung der Domain "passport.com", die Hotmail zur Authentifizierung von User-Namen und Passwörtern nutzt, zu überweisen. Registrator Network Solutions löschte daraufhin den Eintrag aus dem Domain Name System (DNS).
Michael Chaney, Inhaber der Linux-Beraterfirma Chaney Consulting Corporation, wurde am 24. Dezember auf das Malheur bei passport.com aufmerksam. Als die Panne auch am folgenden Tag noch nicht behoben war, griff Chaney zur Selbsthilfe und beglich den offenen Betrag in Höhe von 355 Dollar mit der eigenen Kreditkarte. Nach wenigen Stunden war Hotmail wieder erreichbar und Chaney veröffentlichte als Beleg die elektronische Zahlungsbestätigung von Network Solutions auf seiner Web-Site. Ihm sei es nicht darum gegangen, Microsoft zu helfen, "ich dachte nur, das Leben wird dadurch für viele Hotmail-User ein wenig einfacher". Der vergessliche Microsoft-Mitarbeiter hat sich mittlerweile bei Chaney gemeldet und ihm die Erstattung der Auslagen avisiert.
Quelle: www.heise.de
Bill Gates als Kunde bei einer weltbekannte Restaurantkette für amerikanische Spezialitäten:
Bill Gates: Ich hätte gerne einen BigMac!
Kassierer: Ein Big Mac, eine Cola. Macht 6.99.
Bill Gates: Ich habe nur einen BigMac bestellt!
Kassierer: Die Cola gehört dazu, ist Teil eines Gesamtpakets.
Bill Gates: Wie bitte? Die Cola zahle ich nicht!
Kassierer: Brauchen sie auch nicht. Die Cola ist gratis.
Bill Gates: Aber kostete der BigMac alleine bisher nicht 3.99?
Kassierer: Stimmt, aber der BigMac hat jetzt neue Leistungsmerkmale. Er hat eine Cola im Lieferumfang!
Bill Gates: Ich habe eben erst eine Cola getrunken. Ich mag jetzt keine Cola!
Kassierer: Dann gibt's auch keinen BigMac.
Bill Gates: Na gut, ich zahle 3.99 und verzichte auf die Cola.
Kassierer: Man kann die Teile des Gesamtpaketes nicht trennen. BigMac und Cola sind nahtlos integriert!
Bill Gates: Quatsch. BigMac und Cola sind zweierlei!
Kassierer: Passen sie mal auf. - (Er tunkt den BigMac in einen Becher Cola.)
Bill Gates: Was soll denn das?
Kassierer: Das ist im Interesse des Kunden, so können wir einen einheitlichen Geschmack in allen Komponenten garantieren...
Quelle: Norbert Füss in Witz des Tages
H lp! S m b d st l ll th
v c ls fr m m k yb rd!
Sven Hartge im Mausnetz
Also Elektronen aus artgerechter Haltung...? - Ja. Die Faradayschen Käfige wurden abgeschafft.
Rainer Kersten und Detlef Lewin im Mausnetz
Es half alles nichts. Die Warnungen aller Fachleute, die zu diesem Thema arbeiten, der Brief der Bundesbauftragten für Drogenpolitik, Christa Nickels, die langen Diskussionen im Vorfeld der Ratssitzung und die gute Rede von Ratsmitglied Marco Becker, der von seiner Arbeit als Krankenpfleger berichtete.
Mit den Stimmen der gesamten CDU-Fraktion und des einen Republikaners, gegen die Stimmen von FDP, Grünen und SPD beschloss der Rat der Stadt Düsseldorf, nicht am Modellversuch des Bundes der kontrollierten Heroinabgabe für Schwerstabhängige teilzunehmen.
Vor einigen Tagen sah es noch so aus, als könnten sich doch einige CDU-Ratsmitglieder dazu durchringen, für ihre Überzeugung und gegen den Gruppendruck votieren. Diese Hoffnung wurde nun enttäuscht.
Der Modellversuch hätte ca. vier Millionen Mark gekostet. Dieses Geld will die CDU lieber in mehr Therapie-Plätze und "hartes Vorgehen" gegen Drogendealer stecken. Ersteres ist zu begrüssen, falls den Worten auch Taten folgen sollten. Die Erfahrungen der Vergangenheit machen skeptisch. Letzteres ist ein altbekanntes CDU-Rezept, dass noch nie nachhaltige Wirkung zeigte. So werden die bekannten Drogenszene-Treffs nur anders über die Stadt verteilt.
Es ist zu befürchten, dass dies nur der Auftakt einer Reihe von Ratsbeschlüssen ist, die mit solchen Mehrheiten gefasst werden.
Wie der Koordinationskreis des Bürgerbegehrens auf einer Pressekonferenz am Stichtag, dem 19. November bekannt gab, hatten bis dahin nur knapp 10.000 DüsseldorferInnen das Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift unterstützt.
Angesichts der hohen Hürden, die die Gemeindeordnung NW hier vorsieht (10% der Kommunalwahlberechtigten, nur drei Monate Zeit ab dem anzufechtenden Ratsbeschluss, Angabe aller Daten incl. Alter) wertet der Koordinationskreis dieses Ergebnis trotzdem als beachtlich. In vielen Gesprächen habe sich herausgestellt, das nur sehr wenige Menschen den Bau dieser U-Bahn-Linie unterstützten.
Die gute Arbeit des Koordinationskreises war auch an anderer Stelle aufgefallen. Georg Schumacher, Mitunterzeichner des Bürgerbegehrens, Mitarbeiter der grünen Ratsfraktion und anerkannter ÖPNV-Experte, tritt zum neuen Jahr seine neue Arbeitsstelle als Pressesprecher bei der Rheinbahn an.
Samstag, den 20. November, eröffnete Oberbürgermeister Erwin den Informationsstand zur Wehrhahnlinie auf der Königsallee.
Diesen Termin hatten sich die Mitglieder des Koordinationskreises ausgesucht, um die Aktenordner mit den Unterschriften dem sichtlich verblüfften Oberbürgermeister zu überreichen
Es ist nicht einfach, mit vom Lachen schmerzenden Zwerchfell ein Konzert subjektiv zu beurteilen. Nun denn: Es war Klasse! Mit seinem neuen Programm: "Lebenslänglich. Die eiserne Hochzeit. Und keine Gnade..." präsentiert Jazzline wie gewohnt bekannte und weniger bekannte Titel in neuer Verpackung. Den Handlungsrahmen liefert eine eiserne Hochzeitsfeier mit einigen Imponderabilien. Wer jetzt flache Inhalte a la "Lindenstrasse" erwartete, wurde enttäuscht. Jazzline spielt mit allen Stilmitteln des Chorkabaretts, um Schwächen und Stärken eines Familienverbandes offenzulegen. Nunja, eher die Schwächen...
Da jongliert ein überlasteter Manager mit drei Handys, oder eine Frau gibt ihren Ehering quer durch den Chor an den geschätzten Gatten zurück, und das zu den Klängen von Die Harmonie in der Ehe (Götz/Haydn)
In dem reinen a-capella-Programm zeigt Jazzline in der Tat keine Gnade. Leiterin Sigrid Janzing hat viele bekannte Hits in guten Arrangements angemessen verarbeitet, garniert mit Schmankerln von Thomas Morley über Georg Kreisler bis Herbert Grönemeyer.
Jazzline geht aber gerne noch ein paar Schritte weiter. Hier bleibt nichts, wie mensch es gewohnt ist. Da wird aus Can't buy me love von den Beatles plötzlich wieder ein Madrigal, oder Fräulein, Pardon! (Meisel/Rillo/Janzing) wird von den Männern gesungen, aufgereit am Kneipenpissoir, trotzdem mit Tanzeinlagen!
Und was ein Tenor bei You can leave your hat on (Newman/Janzing) alles mit einer alternden Tante anstellt...
Basin Street Blues (Williams/Lojewski) bekommt nach einer Schlacht am kalten Buffet eine völlig neue, der Verdauung gewidmete, Bedeutung. Die Kunstpausen, die Jazzline hier einbaute, waren schon fast schmerzend. Wie bekamen die eigentlich wieder den Einsatz her?
Erstklassig war die Interpretation von The river of dreams (Joel/Janzing), dargeboten von einer alten Oma mit lasziv geschwenkter Handtasche und listigem Blick: "In the middle of the night..." Dass die gleiche Solistin sich später ihren Ton als Oberton, mit dem Finger auf dem Rand eines halbgefüllten Glases kreisend, holte, fiel fast gar nicht auf.
Bei solchen Programmen ist gute Regie Gold wert. Hier debutierte Klaus Bernhard Troche bei seinem ersten abendfüllenden Programm mit einer Fülle von Ideen, von den SängerInnen brilliant umgesetzt. Hier stimmt einfach alles: Timing, Töne, Interpretationen, Bünenshow. Jazzline liefert ein abgerundetes Bild, von dem manch hochbezahlte Profi-Formation noch einiges abgucken könnte. Es war z.B. das erste Mal, dass ich bei Das Lied vom Schnelleren (Brannaski/Keller), eine Parodie auf Karriereleiter-Artisten, die komplizierten rhythmischen Feinheiten korrekt dargeboten hörte.
Der einschliesslich Stehplätzen auf der Galerie vollbesetzte Saal feierte Jazzline mit einem tobenden Schlussapplaus. Die Truppe bedankte sich mit drei Zugaben, darunter Highway to Hell (ACDC), dem Highlight aus dem letzten Programm. Doch, auch das geht a capella. Und wie!
Die nächsten Auftritte:
18. März 2000 in Wegberg
8. April 2000 im Forum Wasserturm, Meerbusch-Lank
Übrigens: Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, wollte die ZAKK-Programmplanung nicht mehr als einen Termin für Jazzline freischaufeln: "Den Saal kriegt Ihr doch nicht mehrmals voll...?" Nach dem heutigen Abend dürfte sich das Argument erledigt haben. Es soll Gespräche über weitere Termin(e) Anfang nächsten Jahres geben.
Freiheit ist nämlich, wenn man sich morgens fragt, was man wohl tun wird. Zwang ist, wenn man es weiss.
Harry Rowohlt
Gestern habe ich den Adventskranz erstmals angezündet.
Das stinkt immer so, ich zünde nur die Kerzen an ;-)
Dietmar Korn und Benjamin Kirchheim im Mausnetz
Insgesamt 87 Kandidaten wurden einer unabhängigen Jury vorgelegt.
Conrad-Newsletter
Nur so können die enormen Schäden in dreistelliger Höhe, die durch die Beschaffungskriminilalität entstehen,
deutlich reduziert werden.
Michael Mücke in der NRZ vom 10. Dezember 2000
OK. Ich singe das jetzt etwas notiger.
Bilker Nachwuchssängerin auf einer Probe
Weihnachtsbaum: meistens in grüner Ausführung: im Brandfall besticht der Weihnachtsbaum durch wunderschöne Lichteffekte von
hellgelb über glutrot bis ascheschwarz
Michael Ruge im Mausnetz
"Unwürdiges Geschachere", so nennen vermeintlich wohlmeinende Zeitgenossen die Verhandlungen um die Höhe der "Entschädigungsleistungen" der Zwangsarbeiter des zweiten Weltkrieges. Recht haben sie. Es ist menschenunwürdig, erst nach über 50 Jahren sich überhaupt zu Verhandlungen herabzulassen. Unwürdig ist es auch, über die Höhe des Betrages feilschen zu wollen. Die jetzt diskutierten Summen entsprechen noch nicht einmal den Löhnen, um die die Zwangsarbeiter betrogen wurden.
Reicht es nach all den Jahren, in denen die Firmen (die teilweise aus enteignetem Eigentum von Juden entstanden), ihren damals gegründeten Wohlstand mehren konnten, noch nicht einmal dafür? Muss wirklich noch verhandelt und geschachert werden, bis die Frage biologisch gelöst ist? Glauben die Herren Manager wirklich, sich den berechtigten Forderungen auch der Erben entziehen zu können?
Auf der langen Liste der Firmen stehen auch solche, die keine Probleme damit hatten, staatliche Entschädigungen für zerstörte oder enteignete Anlagen jenseits des eisernen Vorhangs zu kassieren. Bei der Zahlung an ihre ehemaligen Sklaven zieren sie sich jetzt.
Der Gipfel der Frechheit ist der Ruf nach Rechtssicherheit seitens der deutschen Delegation. Ganze Generationen wurde die Frage verschleppt, vertagt, totgeschwiegen, die Rechtsnachfolge abgestritten. In all den Jahrzehnten fragte niemand nach Rechtssicherheit für die Opfer. Und jetzt wird, wieder einmal, versucht, den oft bemühten Schlussstrich unter die Geschichte zu ziehen.
Genau dies darf nicht passieren! Den Opfern, ihren Angehörigen, Erben und Anwälten ist Mut zuzusprechen: Schachert! Verhandelt, bis sich der Tisch biegt! Seid froh um jede Million, die Ihr diesen Herren aus den Portokassen ziehen könnt.
Nehmt Euch ein Beispiel am deutschen Verhandlungsführer Otto Graf Lambsdorff! Der fand es noch nie unter seiner Würde, Geld anzunehmen und diskret, am Staat vorbei, zu verwenden.
Damals nahm sie Euch Eure Würde. Wenn die Nachfolger jetzt plötzlich Sorge um die Eure äussern, meinen sie die eigene. Ein Grund mehr, noch ein paar Verhandlungsrunden einzulegen.
Der unverschämte Ruf der deutschen Firmen nach "Rechtssicherheit" aber, der ist das Letzte!