Franz J. Boeck stellte im Februar 2002 eine aktualisierte Fassung dieses Klassikers vor:
Wer surft so spät durch Nacht und Netze?
Es ist der User in wilder Hetze!
Er hält sein Windows fest im Arm,
und auch dem Modem ist schon warm.
"Mein Windows, was birgst du so bang dein Gesicht?"
Siehst, User, du das Virus nicht?
Den Trojanerkönig mit Macro und Wurm? -
"Mein Windows - es ist nur ein Datensturm."
"Betriebssystem, komm geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch' bunte WebSites sind an dem Strand,
und auf den Servern gibt's viel Tand."
Mein User, mein User, und hörest du nicht,
was der Virus mir leise verspricht? -
"Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
es piepst nur das Modem, das wieder mal spinnt."
"Willst feines Windows, du mit mir gehn?
Mein Macro soll dich kitzeln schön,
meine Routinen werden die Bytes dir recht schütteln,
und löschen und deine Dateien gut rütteln!"
Mein User, mein User, und siehst du nicht dort
Trojaner's EXE am düsteren Ort? -
"Mein Windows, mein Windows, ich seh's genau;
es glimmt doch mein alter Schirm nur so grau."
"Ich liebe dich, mich reizt deine DLL;
und willst du gleich booten dann lösch ich dich schnell."
Mein User, mein User, die Platte läuft an!
Trojaner hat mir ein Leid angetan!
Dem Surfer graust's, er klickt geschwind,
und in der Leitung das Bit gerinnt;
er kappt die Verbindung mit Müh' und Not,
jedoch zu spät - der Bildschirm bleibt tot.
In der Newsgroup fido.ger.eisenbahn lieferte Stefan Rückwald am 20.10.2002 mal eine ganz andere Version:
Wer rollt so gemuetlich mit Rueckenwind,
den Schnellzug am Haken, die Frontscheibe blind ?
Es ist D 0815, mit Diesel bespannt,
drei Stunden spaeter, doch noch faehrt er durchs Land.
Es ist fast ein Wunder, denn von den Motoren
hat einer beim Anfahren zwei Pleuel verloren.
Der andre hat Wasser und arbeitet hydraulisch,
doch im Grossen und Ganzen, - die Fahrt ist erbaulich.
Das Stroemungsgetriebe, es poltert und kracht,
der Steueroelwaechter hat sich auf und davon gemacht.
Den Oelstand kann man nur mit Mueh noch erkennen,
und auch ein Magnetventil bekommt schon das Rennen.
Zwei Leistungsschutzschalter, die fielen schon raus,
und auch der Kraftstoff ist nun bald aus.
Am hinteren Schaltschrank, da brennen die Lampen,
und selbst die Spannung faengt an zu schwanken.
Mein Beimann, was birgst Du so bang im Gesicht ?
Siehst Du denn die Rauchfahne nicht ?
Da ist bestimmt eine Leitung gerissen,
warum wir noch fahren, das moechte ich wissen.
Die Drehzahl sinkt, der Oeldruck wird kleiner,
von den Scheibenwischern geht nur noch einer.
Aus dem Lager pfeift es wie aus einem Nest,
an einem Gestell ist die Bremse fest.
Wir erreichen das Endziel mit Mueh und Not.
Starten koennen wir nicht mehr, die Batterie ist tot.
Und doch sind wir gluecklich, es war der letzte Kampf,
ab morgen fahren wir wieder mit Dampf!
Eine andere sehr schöne Version von Reiner Sokoll, die sich mit den Abenteurn von IP-Paketen befasst, gibt es bei Lutz Donnerhacke